Am 03.02.24 fahren wir mit der Fähre von Palermo nach Tunesien. Dort beginnt ein neues spannendes Abenteuer. 

Wir hatten Glück es war nur wenig Wind als wir mit der Fähre von Palermo nach Tunis fuhren. Somit hatten wir auch kaum Seegang. Auf der Fähre sind wir mit als letztes drauf gefahren. Unser Glück in Tunis wir durften als einer der ersten von der Fähre fahren. Somit hatten wir vor dem Zoll keine anderen Autos. Die Einreise funktionierte gut. Jonas bekam die Einreisestempel in beide Pässe. Es wurde gefragt wo wir hin möchten, somit nannten wir eines unserer Ziele. Der Zoll schaute in den Camper, Jonas musste beim Zoll Papierkram ausfüllen. Von einem Häuschen zum anderen laufen :). Nach ca. 45 Minuten war es geschafft, wir hatten alle Unterschriften und Stempel und konnten einreisen. Da es mittlerweile schon sehr spät war, fuhren wir aus Tunis raus zu direkt zu unserem Stellplatz. Dieser war ein Gedenkfriedhof für deutsche Soldaten. Am nächsten Tag sahen wir uns den Gedenkfriedhof an und kümmerten uns um eine Handykarte & tanken. Handykarte nahmen wir Ooredoo, 25GB für 9,99€. Getankt haben wir für 0,65€ / Liter Diesel.

Nachdem wir alles erledigt hatten ging es zu unserem ersten Stellplatz. Wir wollten in Tunesien erst einmal ankommen. Die letzte Woche mit 3 Fährfahrten war doch sehr anstrengend. Das “schnelle” Reisen sind wir nicht mehr gewohnt :). Wir bekamen bei Matthias und seiner Frau die perfekte Gelegenheit in Tunesien anzukommen. Hier konnte Jonas den LKW fit für die Wüste machen. Am Morgen gab es frisches Baguette. Nach 2 Tagen, ging es los. Wir fuhren durch das Landesinnere in Richtung Douz. Unterwegs machten wir einen Stopp bei heißen Quellen. Auch unseren ersten Stellplatz zwischen Dünen war wunderschön.

Von Douz aus ging es für 5 Tage in die Sahara. Wir sind zwar schon viele Strecken mit dem LKW gefahren, auch einige Tracks haben wir hinter uns. In der Wüste jedoch haben wir keinerlei Erfahrung. Deswegen waren wir sehr froh, das wir uns den beiden Christians anschließen konnten. Beide haben mit ihren LKW’s schon Wüsten/ Sand Erfahrung und konnten uns einige wertvolle Tipps geben.  Auch wir fühlten uns von Düne zu Düne mit dem LKW sicherer.  Wir merkten wo unsere Grenzen, und die des LKW’s sind. Es machte jedoch sehr viel Spaß durch die Dünen zu fahren. Die Landschaft zu genießen, die sich auch in der Wüste immer wieder ändert. Und die Stille in der Wüste. Am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man überhaupt nichts hört. Jedoch hat es auch was für sich die Ruhe. Unterwegs trennten wir uns von den Christian’s. Sie fuhren noch tiefer in die Wüste für uns war an einem Punkt Schluss, wir suchten uns anderen schöne Strecken. Hier kann man überall kreuz & Quer fahren. manchmal hat man Handyempfang, manchmal aber auch nicht. Nach 5 Tagen ging es wieder zurück nach Douz, hier trafen wir auch wieder auf die beiden Christian’s.  Von Christian und seiner Familie verabschiedeten wir uns, ihr Urlaub war zu ende. Mit dem anderen Christan machten wir zusammen auf den Weg nach Ksar Ghilane, wo wir noch ein paar Dünen durchfahrten bewältigten. 2 Tage hatten wir heftigen Sandsturm in der Wüste.  Da ist der Sand überall, in jeder Ritze. Aber auf jedenfall eine neue Erfahrung. Die Menschen hier sind super nett, neugierig aber sehr höfflich. 

Von Ksar Ghilane verließen wir die Sandwüste. Es wurde immer Felsiger. Wir fanden kurz vor Chenini eine wunderschöne Oase unter Palmen und ganz in der Nähe eine Quelle wo wir Wasser auffüllen konnten. Wir sind hier mitten in der Wüste und wir merken das Wasser hier kostbar ist. Es gibt nicht viele Wasserstellen wo wir unsere Tanks füllen können.  An manchen Wasserstellen riecht das Wasser auch komisch, da lassen wir in Zukunft lieber die Finger weg. Wir besichtigen Chenini & Ksar Guermessa. Beides alte Berberdörfer. Chenini ist heute noch besiedelt und auf Touristen ausgelegt. Hier gibt es Guides die dich ansprechen herumführen und Geld dafür möchten. Ksar Guermessa ist ein verlassenes Berberdorf, viel größer wie Chenini und man kann es alleine besichtigen. In den alten Ruinen findet man auch noch alte Tongefäße, sehr faszinierend. Von hier aus ging es an eine Star Wars Filmkulisse, nach Ksar Ouled Soltane. Die Filmkulisse ist sehr klein. Und dort gibt es wieder Shops für die Touristen. Hier fühlen wir uns nicht so wohl, den man wird überall angesprochen. Wir flüchten wieder in die Natur von Tunesien. Auch hier gibt es immer wieder verlassene alte Berberdörfer. Wenn man links und rechts den Schotterwegen folgt, findet man schöne Stellplätze, die auch noch nicht bei Park4Night oder iOverlander markiert sind. Tunesien ist ein Land das man mit dem Camper noch richtig erkunden kann. 

Die ersten Bilder sind noch ein paar Bilder aus der Sahara.

 

Für uns ging es langsam auf die Insel Djerba. Die Urlaubsinsel in Tunesien. Dies stellten wir auch sehr schnell fest. Die Menschen hier grüßen, viel weniger, als in anderen Regionen.   Da der Campingtourismus, hier sehr entspannt ist, finden wir sehr schöne Plätze am Strand. Einen etwas versteckt hinter Sanddünen, einen anderen etwas versteckt hinter einem Hügel, aber immer direkt am Meer. Das Meer strahlt hier Türkisfarben. Und Ebbe und Flut sind auch deutlich zu erkennen, das sind mind. 25m.   Wir besichtigten Djerbahood, was bekannt ist als Künstlerdorf. Es ist wirklich sehr faszinierend. Hier bummelten wir durch die Gassen. Wir genießen das Einheimische essen. Ein Mittagessen kostet uns im Durchschnitt 1€, für uns beide. Gehen wir Abendessen liegen wir bei Durchschnittlich 8€, mit Getränke. Da lohnt es sich fast nicht zu kochen :). Hier auf der Insel Djerba verbringen wir fast eine Woche bevor langsam durch das Landesinnere wieder Richtung Norden geht.

Da wir Zeit haben, entschieden wir uns für die Fähre zurück auf das Festland. Wir wissen von Berichten das es dort dauern kann. Und so ist es auch trotz das 2 Fähren im Einsatz sind, mussten wir 1 1/2 Stunden warten. Wieso? So ganz verstanden haben wir es nicht :). Die Fähre selbst kostet uns 0,80€ und dauert ca. 15-20 Minuten.  Im Vergleich zur Italienischen Fähre, Sizilien-Festland, die auch 15 Minuten dauert aber 40€ kostet (steckt die Mafia dahinter).  Ist das hier ein Schnäppchen. Auf dem Festland ging es noch einmal an den Strand bevor wir Richtung Norden fahren. Der Strand, war leider sehr vermüllt. Und wir fanden ganz viele Muscheln, tote Krebse, ganz ganz viel Plastik und Glasflaschen etc… Am Abend bekamen wir 2x Besuch, einmal von der örtlichen Polizei und gegen 22.00 Uhr von der Gard National. Sie kontrollierten die Ausweise und wollten wissen von wo wir kommen und wo wir hin fahren. Wir hatten Glück und durften stehen bleiben.  Von anderen hört man immer wieder das wenn die Gard National kommt, man mit vor die Polizeistation muss, da es dort am sichersten ist.  

 

Von dort aus ging es über kleine Straßen durch das Ladesinnere. Sehr schöne Straßen und die Landschaft veränderte sich auch, es wurde immer grüner. Und zielmich im Norden sogar bunt. Wenn man 3 Wochen nur Sand siehet, ist dieses Bild unbeschreiblich.  Wir holten uns jeden Mittag ein Mittagssnack, den am 10.03 oder 11.03 beginnt der Ramadan in Tunesien. Dann haben die Restaurante und Imbisse Tagsüber geschlossen. 

Wir nehmen auch etwas Kultur mit und besichtigen die Archäologische Stätte Dugga. Sie ist nicht ganz so groß, wie die wo wir in der Türkei besichtigt haben. Jedoch hat auch diese hier einige faszinierende Details.  

Ganz im Norden haben wir noch eine Woche bevor die Fähre zurück nach Sizilien geht. Die Temperaturen hier sind deutlich frischer als im Süden, und der Wind ist meist sehr kalt.  Auch hier ist die Landschaft wunderschöne. An der Küste gibt es Sandstrände oder Felsklippen. In Tunesien befindet sich der nördlichste Punkt Afrikas, den wir besichtigen. Die Städte hier sind nicht sehr interessant und für uns zu hektisch.  

Die letzten Tage in Tunesien verbringen wir die Zeit an einem Sandstrand bevor es am Samstag auf Sonntag Nacht auf die Fähre nach Palermo geht. Am Hafen soll es chaotisch zu gehen. Mal schauen, wir nehmen uns viel Zeit mit und werden berichten. 

Die Ausreise aus Tunesien war wirklich sehr anstrengend. Wir mussten 8 Stunden vor Abfahrt am Hafen sein (20.00Uhr). Dort trafen wir noch 2 weitere Camper. Während wir warteten bis der Ticket Schalter öffnete, konnten wir beobachten wie Jugendliche/Kinder immer wieder um die Fahrzeuge schleichen. Wir teilten uns auf Jonas blieb bei den Camper, wir anderen holten die Tickets. Vor dem Ticket Schalter ganz viele Menschen. Wir wurden überall angesprochen, “habt ihr eure Ausweise”, “ihr müsst an den Schalter”, “sollen wir euch die Tickets besorgen”… Wenn man ihnen antwortet kommt als 2 Satz “Money, Service”. Es war sehr sehr anstrengend, die Menschen dort waren sehr aufdringlich. Zurück bei den Camper, erzählte uns Jonas, das er beobachtet hat wie 3 Jungs versucht haben auf den Camper zu klettern. Von anderen erfuhren wir, das sie versucht haben bei ihnen das Seitliche Fenster zu öffnen.  Die Jungs versuchen nach Europa zu kommen, da sie in Tunesien keine Perspektive sehen. Auch auf dem Weg zum Hafen Tor Straßenblockaden von Jugendlichen/Kinder, die uns den Weg zeigen wollen, dafür möchten sie natürlich bezahlt werden. Vor dem Hafentor mussten wir wieder warte. Das gleiche Spiel auch hier, die Jungs laufen um die Fahrzeuge, versuchen den Richtigen Moment abzupassen um sich unter oder auf dem Fahrzeug zu verstecken.  Für uns ein sehr anstrengender Moment, müssen die Augen überall haben (der LKW ist doch sehr groß, und man hat nicht jeden Winkel im Blick). Es laufen auch sehr viele Verkäufer herum, die etwas verkaufen wollen und dabei sehr aufdringlich sind.  So etwas wie am Hafen haben wir zum Glück in ganz Tunesien nicht erlebt.  Als das Hafen Tor endlich aufging und wir zum Zoll fahren konnten, ging zum Glück alles reibungslos. Wir bekamen die Ausreise Stempel und wurden beim Zoll nicht einmal kontrolliert. Konnten aber zuschauen, wie die PKW Fahrer ihre ganze Fahrzeuge ausräumen mussten.  Auch hier mussten wir 3 Stunden warten bis wir zur Fähre fahren durften. Vor der Fähre dachten, wir jetzt geht’s gleich los. Nichts war’s wir mussten 2 Stunden warten, bis wir auf die Fähre fahren durften. Auch hier, im Hafengelände, sah man immer wieder Jungs, die die Autos und die Polizei beobachteten. Die Polizie, der Zoll, schauten sich Fahrzeuge zum Schluss noch einmal genau an, ob sich nicht doch irgendwo einer Versteckt hat. Dabei stellten wir fest, das die Beamten nicht einmal eine Taschenlampe zur Verfügung hatten, es war mittlerweile 3 Uhr am morgen. Jonas stellte ihnen eine Taschenlampe von uns zur Verfügung um unter den LKW zu schauen. Die Fähre legte dann mit 4 Stunden Verspätung ab. In Palermo kamen wir Sonntag den 17.03.24 um 18.30 Uhr an. Mittlerweile waren wir 34h auf den Beinen. Das war schon sehr anstrengend.