Wir fuhren wieder bei Batumi über die Grenze. Für die Grenze brauchten wir ca. 1h. Ich musste zu Fuß über die Grenze und Jonas fuhr mit dem LKW. Alles kein Problem. Mittlerweile sind auch wir sehr entspannt bei den Grenzen und lassen uns nicht stressen. Wir dürfen noch 8 Wochen in der Türkei bleiben. Dies wollen wir voll ausnutzen.

 

Nach der Grenzen mussten wir erst einmal Internet besorgen in der nächst größeren Stadt. Jonas blieb im LKW, da es hier schwierig war einen Parkplatz zu bekommen. Aber nach einer halben Stunden hatte ich eine Simkarte. DIe Simkarten in der Türkei sind sehr teuer, das musssten wir im Juni schon feststellen. Auch haben wir kein unlimited mehr und müssen etwas auf den Verbrauch achten :). Gar nicht so einfach wenn man die letzten Monate nie auf den Datenverbrauch schauen musste.

Nachdem wir alles erledigt hatten, ging es durch die Cay Plantagen langsam ins Landesinnere. In weiter ferne konnten wir schon die Berge mit ihren Schneegipfel sehen.  Das erste Ziel ist ein Canyon bei Eskinar. Hier machten wir eine kleine Pause und besichtigten den Canyon. Von dort aus ging es in die Berge wo wir bei 1700m übernachteten, zum Glück noch ohne Schnee.

Von dort aus ging es am nächsten Tag in die Richtung Stadt Kars. Auf dem Weg dorthin legten wir noch einen kurzen Zwischenstop an einem Wasserfall an. Und wir füllten unsere Wassertanks auf. Hierbei hatten wir wieder Gesellschaft von Straßenhunden, die einfach nur ein paar Streicheleinheiten möchten.  

In Kars besichtigten wir die Stadt. Besuchten das dort bekannte Käsemuseum. und wanderten von unserem Stellplatz auf die alte Festung. Von dieser hatten wir eine Super Aussicht über die ganze Stadt.  Hier merken wir auch das wir uns wieder auf über 1500m befinden und es mitte November ist. Auf den Bergen ringsherum liegt schon überall Schnee. Und auch hier in der Stadt sind die Temperaturen deutlich kühler. Vor 3 Tagen in Batumi hatten wir 27 °C, jetzt haben wir tagüber ca.15°C und Nachts sinken die Temperaturen auf -1°C. 

Von Kars geht es weiter nach Dogubeyazit. Das erste mal Schnee im Winter 2023. WIr fuhren auf über 2000m und links und rechts neben der Straße liegt schon Schnee. In DogubeyHier stehen wir bei einem Hostel und wurden gleich auf einen Geburtstag eingeladen. Die Neffin des Hostelbesitzters wird 1 Jahr ein. Es war ein sehr schöner Nachmittag. Wir bekamen direkt einen Einblick in die Türkische Kultur. Am nächsten Tag trampten wir zu dem Ishak-Pascha-Palast. Da Winterzeit ist und der Bus nur unregelmäßig fährt. War aber überhaupt kein Problem, nach nur 5 Minuten fuhr uns ein Einheimischer die 5km nach oben zum Palast. Wir besichtigten den Palast und liefen die 5km in die Stadt runter. Hier tranken wir einen Cay und besichtigten noch etwas die Stadt. Einen deutschen Fahrradfahrer der auf dem Weg in die Türkei ist trafen wir auch. Respekt um diese Jahreszeit in der Region mit Fahrrad und Zelt unterwegs zu sein.

Am letzten Abend in Dogubeyazit, als wir es uns im LKW vor dem Ofen gemütlich gemacht haben, fing es an zu schneien.  Dies war ein Zeichen das wir weiterfahren müssen. Am nächsten Tag ging es zum Van See. Die Hauptverkehrsstraßen waren zum größten Teil geräumt und wir konnten gut fahren. 

Der Van See bereitete uns einen wunderschönen Ausblick. unten am See lag zum Glück kein Schnee. Dafür hatten wir um Hintergrund die Schneeberge. Das Wetter machte auch mit. Es war zwar kalt aber die Sonne zeigte sich. Wir Unternahmen einen Spaziergang um einen See.  Bei Tatvan versuchten wir noch zu dem Nemrut Gölü zu fahren. Hier könnte man Bären sehen. Leider war durch den Schnee die Straße nicht befahrbar. Deswegen beschlossen wir weiter Richtung Hasankeyf zu fahren. Da wir gerade sehr nahe an der Grenze zum Iran, Irak fahren.  Passierten wir mehrere Kontrollen. Meist durften wir aber direkt weiterfahren. 

In Hasankeyf besichtigten wir zuerst die Neustadt. Die Alte Stadt musste  2020 weichen weil ein Staudamm gebaut wurde. Danach fuhren wir auf die andere Seite des See’s und besichtigten Reste der alten Stadt, dies gefiehl uns viel mehr und war sehr interessant. Schade das wegen eines Staudamms, dieser 12.000 Jahre alter historische Ort zum größten Teil verschwand. 

Von dort aus ging es nach Midyat, Mardin und Gaziantep.  Diese Orte wurden uns von andern Reisende empfohlen. Leider sind die Altstädte auf Touristen ausgelegt. Überall wird man angesprochen und sie möchten überteuerte Dinge verkaufen. In Midyat, außerhalb der Altstadt bekamen wir von einem Bäcker ein Fladenbrot geschenkt. Eigentlich wollten wir eins kaufen, erfragte dann woher wir kommen und war ganz stolz auf sein Geschäft. Dann meinte er wir sind sein Gäste, er backte ein extra schönes Fladenbrot für uns, das wir dann mit einem kleinen Kuchen auch noch geschenkt bekamen.  In Mardin nutzen wir die Gelegenheit um das Türkische Frühstück Kahvalti zu testen. Es ist sehr vielfältig und war total lecker, leider hatten wir ein schlechtes Gewissen, das wir nur ca. die Häfte geschafft haben. Aber das ist auch normal. die Einheimischen machen sich darum keine Gedanken, was mit den Lebensmittel passiert. Hier in der Türkei wird auch der Müll einfach neben die Mülltonne auf den Boden geworfen :(. 

Bevor wir ans Mittelmeer fahren, beschlossen wir noch einmal nach Kappadokien zu fahren. Dies war eines der Highlight bei unserem ersten Türkei besuch. Auf dem Weg nach Kappadokien fuhren wir durch das Erdbebengebiet, Februar 2023, hier sahen wir noch ganz viele Menschen die neben ihren Häusern in Zelten leben müssen.  Auf dem Weg nach Kappadokien besorgten wir uns noch Brennholz, da unsers mittlerweile aufgebraucht war. Auch dieses mal waren wir von der Landschaft total überwältigt. Und wir hatten noch einmal Glück und konnten die Heißluftballons steigen sehen. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Hier verbrachten wir 3 Tage und genossen die Wärme und die Sonnenstrahlen. 

Danach ging es auf direktem Weg ans Mittelmeer. Hier fanden wir eine schöne kleine Bucht. Wir konnten direkt am Wasser stehen und die warmen Temperaturen von ca. 20 Grad genießen. Entlang der Mittelmeerküste vor Antalya gibt es ganz viel Bananenplantagen.  Wir bekamen von Einheimischen auch frische Bananen geschenkt, Die waren lecker :). Auch frische Avokados die sehr geschmacksintensiv sind gibt es hier. Da Obst und Gemüse so günstig ist, gibt es dies tägl.. Das werden wir auf jedenfall in Deutschland vermissen. Wir bekommen auch immer wieder Orangen und Mandarinen geschenkt. Orangen & Mandarinen Bäume stehen hier auch in jeder Stadt. Wir können uns aktuell die Früchte selbst pflücken. :).

Direkt an der Küste gab  es eine wunderschöne Tropfsteinehöhle die wir besichtigten. Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch ganz viele Bananen Plantagen.

Wir fahren langsam an der Mittelmeerküste entlang. Das Wetter ist sehr wechselhaft. Wir haben wunderschöne Tage an denene es über 20 Grad hat und wir haben immer wieder Regentage.

Bei Anamur besichtigten wir eine Alte Ruinen Stadt. Es waren kaum andere Besucher da, und wir konnten die Stadt in aller Ruhe besichtigen. Auf unserem Stellplatz in Anamur bekamen wir von Einheimischen wieder frisches Obst (Bananen und Orangen) geschenkt.  Bei einem Stellplatz unterschätzten wir den Boden und fuhren uns mit dem rechten Hinterrad fest.  Zum Glück war es nur ein Hinterrad. so konnten wir mit Hilfe der Schaufel und der Sandbleche uns selbst befreien.

An den schlechten Regentagen war Plätzchen backen angesagt, schließlich ist kurz vor Weihnachten. Richtige Weihnachtsstimmung kam bei uns nicht auf, in der Türkei wird Weihnachten nicht gefeiert und die Temperaturen sind viel zu warm. Wir freuten uns jedoch wieder abends Lagerfeuer machen zu können. Dadurch das es immer wieder mal regnet, ist dies gar kein Probelm. Wir fanden wunderschöne kleine Strände wo tagsüber nur ein paar Einheimische hin kommen.

Wir fuhren über Side nach Antalya. Legten in den Städten jeweils einen kurzen Stop ein. Side gefiehl uns überhaut nicht, “zu deutsch”. Uns wurde auch von einem Einheimischen erklärt das Side “Deutschland” ist. Alles steht zusätzlich auf Deutsch und die Menschen hier sprechen auch alle deutsch. Wir haben uns total überannt gefühlt. Nach den letzten Monaten unter Menschen die meist noch nicht einmal englisch können. Plötzlich in einer Gegend zu sein, wo alles auf den Tourismus ausgelegt ist, und dann auch noch fast alle deutsch sprechen. Das ist definitiv nicht unsere Welt. 

In Antalya war es etwas besser. Die Altstadt ist sehr schön mit ihren kleinen Gassen. Jedoch ist auch hier alles auf Touristen ausgelegt, das ist für uns nicht die Türkei. Außerdem herscht hier die Großstadt Hektik. Wir waren froh, als wir wieder aus der Stadt draußen waren. Zuvor mussten wir jedoch dem Bauhaus einen Besuch abstatten. In Antalya gibt es eine Filiale vom Bauhaus. Und natürlich gingen wir dort auch nicht mit leeren Händen raus. 

Von Antalya aus ging es zu den Chimaira “brennender Stein”. Ein Naturphänomen wo die Felsen brennen. An den Felsen treten Gase aus die 365 Tage im Jahr brennen. Es war sehr intersannt dieses Phänomen zu beobachten.  Danach besichtigten wir noch Kayaköy eine alte Ruinen Stadt. Hier lebten bis vor genau 100 Jahren noch Griechen. Diese mussten 1993 das Dorf verlassen. Das ganze Dorf kann man besichtigen, man sieht an den Wänden noch die “blaue griechische Farbe”. Sehr interessant. Von dort aus ging es an einen Stellplatz in der nähe von Fethyie. Hier verbrachten wir entspannte Weihnachstage.   Es ist ein großer Stellplatz an dem auch viele Einheimische Campen.  Über Silvester wurde der Platz voll. Steffi & Alex wir in Georgien, in Tiblisi kennenlernten, kamen auch dazu. Wir machten ein Silvestergrillen und danach wurde in einer Großen Gruppe, mit Lagerfeuer & Musik & Tanz ins neue Jahr gefeiert.  Es war eine sehr schöne Woche auf dem Stellplatz. leider mussten wir uns am 03.01 von allen verabschieden und weiter fahren. Unser Visum für die Türkei ist nur noch bis mitte Januar gültig.

Die letzten 12 Tage in der  Türkei fuhren wir der Mittelmeerküste bis Canakkale entlang. Unterwegs besichtigten wir noch das Antike Milet, aus der Griechischen Zeit hier. Eine sehr schöne gut erhaltene Anlage mit kleinem Museum.  

Je weiter wir nach Canakkale kommen desto kälter wird es. Wir hatten 2 Tage Richtig Sturm mit über 80km/h Böen. Da wackelt der ganze Koffer vom LKW. Also suchten wir Schutz in Städten.  In Canakkale hat es dann auch noch Anfangen zu schneien. Wir schauten uns das Trojnische Pferd an, erldigten ein paar letzte Dinge in der Türkei und machten uns auf den Weg nach Griechenland.  Der letzte Stellplatz in der Türkei, war auf einer Klippe mit wunderschöne Aussicht. Hier zeigte sich zum Schluss auch noch einmal die Sonne.

Weiter geht’s mit Griechenland Teil 2.