Georgien, unser 10. Land :). Der Grenzübergang verlief wieder Reibungslos. Dieses mal jedoch musste ich (Ann) zu Fuß über die Grenze. Jonas ist mit dem LKW über die Grenze gefahren. Vor der Grenze hatten wir Glück, das wir ein Camper sind und kein LKW. Die LKW Schlange war über 30km lang. Die armen LKW Fahrer müssen Stundenlang/ evtl. tagelang an der Grenze warten :(.

In Georgien besorgten wir uns eine Simkarte für knapp 15€ unlimited, 1 Monat Gültigkeit. Auch das Geld abheben funktionierte ohne Probleme. Für Georgien mussten wir im voraus online eine Versicherung für den LKW abschließen, diese kostete uns 25€ für 90 Tage.

Direkt nach der Grenze kommt die Stadt Batumi, normalerweise meiden wir Städte die direkt an der Grenze sind. Bekam aber von Isabel und Simon den Tip, das es sich lohnt die Stadt zu sehen. Also suchten wir uns einen überwachten Parkplatz für die Nacht, damit der LKW sicher steht. Und wir wurden nicht enttäuscht. Batumi ist wirklich eine sehenswerte Stadt. Hier konnten wir auch in aller Ruhe Dinge wie Simkarte, Geld abheben erledigen. Uns eins der ersten Dinge die wir taten: Bier kaufen, einen schönen Platz an der Promenade uns suchen und anst0ßen :): Am Abend gingen wir lecker Georgisch essen. Die Georgische Küche ist sehr lecker und sehr preiswert. Wir zahlten für das Abendessen  + 3 Bier 15€. Da lohnt es sich öfter mal  essen zu gehen :).

Von Batumi aus ging es an der Schwarzmeer Küste entlang. Wir verbrachten 2 Nächte an einem Stellplatz direkt am Meer und eine Nacht am Schwarzen Sandstrand. Das erste mal, seit wir an der Schwarzmeer Küste unterwegs sind, sind wir baden gegangen. Leider war das Wasser keine Abkühlung. Hier hat es gerade so um die 30 Grad.  Hier laufen wieder überall Kühe, Schweine, Esel etc. auf der Straße. Man sieht alte Autos, eine Frontschürze, kann man haben, brauch man aber nicht :).  

Von der Schwarzmeerküste geht es ganz langsam Richtung Norden in den Kaukasus. Aktuell sind stehen wir bei einer deutschen Auswandererfamilie im Garten. Ein sehr schöner Garten, mit Dusche, Toilette und Spüleinheit.  Hier erledigten wir ein paar Dinge am LKW bevor es morgen weiter Richtung Bergen geht. Wir hoffen das das Wetter mitmacht und wir die ein oder andere Pass Straße fahren können. Außerdem den auf den Ausblick der 5000er Berge.

Von dem Stellplatz bei Claudia & Christoph ging es etwas durchs Landesinnere weiter nach Zqaltubo. Auf dem Weg dorthin begegneten wir mal wieder ganz ganz viel Tiere: Kühe, Pferde, Schweine, Esel, Gänse….  Es ist sehr interessant wie die Tiere in den einzelnen Länder auf die Camper reagieren. In Albanien sind die Tiere von der Straße gelaufen, wenn wiwr angefahren kamen, in Griechenland hatte die Tiere Angst und sind uns meist noch vor den LKW gelaufen, gesprungen. Und hier in Georgien, hier bleiben die Tiere einfach stehen oder liegen und lassen sich weder durch PKW’s, noch durch LKW’s stören :). Was manchmal ganz schön anstrengend ist, da wir mit dem LKW kaum vorbei kommen.  

 

Bevor es nach Mestia geht, legen wir noch einen Stop in Zqaltubo. Zaqaltubo war ein ehmaliger Kurort. Hier gibt es sehr viel verlassene Hotel`s und Thermen. So ganz langsam versuchen sie die auch wieder her zu restaurieren. 2 Thermen haben schon wieder geöffnet die man besuchen kann. Uns war das allerdings zu teuer. 50€ Eintritt für eine Therme. Wir fanden die verlassenen Thermen und Hotels viel interessanter. Lost Places. Es wird erzählt, das das Wasser das dort fließt, radioaktiv ist, und dadurch auch heilende Kräfte hat.  Wir beischtigten die verlassenen Gebäude, hielten uns aber von dem Wasser fern. 

Von dort aus ging es langsam Richtung Mestia. Da es an diesem Tag Regnet und die Strecke nach Mestia, nicht ganz einfach zu fahren ist, beschlossen wir nur zu einem Staudamm zu fahren. Dort das schlechte Wetter aussitzen und bei Trockenem weg die Strecke nach Mestia fahren.  Bei dem Staudamm bekamen wir die Nachricht das Simon und Isabel auch in der Nähe sind.   Simon und Isabel sind wieder auf dem Rückweg in die Türkei, deswegen waren wir um so erfreuter das wir uns noch einmal sahen und den abend gemeinsam verbringen konnten.  Es war aufjedenfall nicht das letzte mal das wir uns sahen. 🙂 Mit Simon, Isabel und Leo haben wir auf unserer Reise sehr viel Zeit zusammen verbracht. Und wunderschöne Erlebnisse gemeinsam gehabt.

Von dem Staudamm ging es am nächsten Tag alles es trocken, war weiter nach Mestia. Zum Glück haben wir gewartet bis der Regen vorbei ist. Die Strecke ist machtbar, aber es gibt zwischendurch sehr viele Schlaglöcher (die man bei Regen nicht sieht wie tief die sind) und man fährt sehr oft am Hang entlang (der nicht gesichert ist), wo bei Regen immer wieder Steine herunter kommen. Aber wir haben es geschafft. Wir haben für 100km knapp 4 1/2 Stunden gebraucht.  

Unser Stellplatz liegt ca. 5km außerhalb von Mestia. Hier haben wir aber eine wunderschöne Aussicht auf die Berge :). Tim, Kata und Alma sind auch da :).

Von dem Stellplatz unternahmen wir eine knapp 14km Wanderung zu einem Gletscher. 

An dem anderen Tag holten wir die Fahrräder herunter fuhren nach Mestia. Von dort aus fuhr eine Seilbahn nach oben auf eine Bergspitze, von der aus man eine super Aussicht auf die umliegende Berge hat. Einige der Berge sind über 5000m hoch. 

Morgen geht es weiter nach Uschguli. Uschguli gehört zum Unesco Weltkulturerbe. Dort möchten wir dann auch noch ein paar Tage verbringen bevor es über den Zagari Pass nach unten geht. Mal schauen ob wir den Zagari Pass mit dem LKW schaffen :). Wir sind gespannt. 

Von Mestia ging es über eine Passstraße nach Uschguli. Uschguli ist das höchste Bergdorf Europas auf über 2000m. Die Straße ist bis auf die letzten 8km ausgebaut und geteert. Nur die letzten 8km sind Schotterpiste, teilweise am Abhang entlang. Aber alles kein Problem, hier fahren auch normale PKW’s hoch. In Uschguli hatten wir einen Super Stellplatz mit Blick auf den Shkhara Mountain der 5200m hoch ist.

Hier blieben wir ein paar Tage, besichtigten Uschguli, kauften swanetisches Salz (salz das mit Kräutern die dort wachsen verfeinert wird), machten eine Wanderung zum Shkhara Gletscher. Und genossen jeden Tag die Aussicht. In Uschguli ist der bisher der schönste Stellplatz der Reise. Die Aussicht war einfach traumhaft.

Allgemein hat’s Georgien uns angetan, die Berge, die Landschaft wunderschön.

Leider gibt es aber auch Schattenseiten, Man sieht die ganzen Tiere hier frei laufen Pferde, Kühe, Schafe, Hunde etc.  Die Pferde können Touristen mieten und ohne Sicherheitsausrüstung und Reiterfahrung reiten. Wir haben viele Pferde gesehen die am Rücken, wo der Sattel liegt offenen Stellen haben und ganz wund sind. Außerdem werden die Tiere geschlagen und getreten wenn sie nicht gehorchen. Die Kühe laufen frei herum, räumen die Mülleimer aus und fressen das ganze Plastik. Wir haben einige Schafsherden gesehen wo sehr viele Schafe hinken, darauf wird keine Rücksicht genommen. Den Hunden wird der Schwanz und die Ohren abgeschnitten, außerdem sind die meisten Hunde ganz verängstigt :(.

Von Uschguli aus ging es über den wunderschönen Zagari Pass weiter in die Trusso-Schlucht 

Trusso-Schlucht und Stefanzminda.

Bei der Trusso-Schlucht entschieden wir uns den LKW am Eingang der Schlucht stehen zu lassen und mit den Mountainbikes die Schlucht zu erkunden. Mit dem LKW standen wir direkt am Fluss mit Berge um uns herum. Die Mountainbike Tour führte uns zum Abano Lake. Lake kann man nicht wirklich sagen. Es war ein kleines mineralisches Becken. Auf dem Weg dorthin sahen wir auch immer wieder mineralische Felsen. 

Von der Trusso-Schlucht ging es weiter nach Stefanzimda. Stefanzminda selbst ist kein besonderer Ort. Es ist der letzte Ort vor der Russischen Grenze. 2 km vor Stefanzminda gibt es einen angelegten Mineral Pool. Hier kann man auch super campen. Hier blieben wir 3 Tage. An einem Tag fand sogar direkt vor unserem LKW ein Pferderennen statt. Wir liefen die 2 km nach Stefanzminda um einzukaufen. Und lernten anderen Overlander kennen.  Von denen bekamen wir auch den TIPP hoch zur Dreifaltigkeitskirche zu fahren. Auch hier konnten wir mit dem LKW direkt stehen und dann hatten Blick auf den Kasbek (5000er).

Von hier aus geht es wieder zurück nach Ananuri. Bevor wir den Datvisjvari Pass nach Schatili fahren. 

In Ananuri gibt es einen großen Staustee an dem wir direkt stehen konnten. Hier trafen wir auch wieder auf Richard & Franzi, und auf Julia und Ivonne.  Richard & Franzi legten nur einen kurzen Stop ein, für sie ging es weiter. Mit Julia und Ivonne besichtigten wir die berühmte Kirche in Ananuri. Sie soll eines der beliebtesten Foto Motiven in Georgien sein. Uns überzegute sie nicht ganz.

 

Am nächsten Tag ging über den Datvisjvari Pass nach Schatili. Die ersten 60km vom Stausee waren geteert und in einem guten Zustand. Dann ging es 45km über eine Schotterpiste nach Schatili. Landschaftlich sehr vielseitig und wunderschön. zuerst fährt man durch ein Tal immer weiter nach oben bis man auf den Datvisjvari Pass ist. Der Pass ist wunderschön grün und bunt. Viele bunte Blumen wachsen hier. Dann geht es wieder nach unten auf eine Talstraße bis nach Schatili. in Ananuri waren wir auf 800 Höhenmeter, auf der Spitze des Passes waren es 2547 Höhenmeter und Schatili liegt auf 1400 Höhenmeter. Für die 45km brauchten wir mit dem LKW 4 1/2 Stunden.

Schatili ist ein Geschichtsträchtiger Ort. Hier wütete vor über 100 Jahren die Pest. Laut Geschichte überlebte nur ein 12 Jähriger Junge, da er zu diesem Zeitpunkt mit einer Schafsherde in den Bergen unterwegs war. Schatili ist ein wunderschöner Ort. die alten Häuser sind aus Schiefersteinen gebaut und zugänglich. In ganz wenigen Häusern leben noch Menschen.

2 1/2km von Schatili entfernt liegt die Grabstätte. Hier haben sich die Menschen die Symptome hatten zurück gezogen um die anderen zu Schützen und in Ruhe zu sterben. Dies sind 3 Häuser, in denen man bis heute noch Menschliche Knochen findet.

Nach 3 Tagen in Schatili ging es über den Pass wieder zurück nach Tiblisi. In Tiblisi besorgten wir nur ein paar Dinge und fuhren außerhalb an einen See. Tiblisi besichtigen wir wenn wir von Armenien zurück kommen und dort die Temperaturen etwas angenehmer sind, gerade hat es noch über 30 Grad.

Bevor es für uns nach Armenien geht fahren wir noch in den Vashlovani Nationalpark, der an der Grenze zu Aserbaidschan liegt. Hierfür müssen wir Organisatorisch noch einiges Vorbereiten. Da es im Grenzgebiet liegt braucht man ein Permit und man muss sich registrieren. Um dies werden wir uns die Tage kümmern.

Von Tiblis ging es nach Dedopliszqaro.  Hier war der erste Stop bei den Adlerfelsen. Wir machten eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt von dem aus man die Adler an der Felswand gegenüber beobachten kann. Zuerst sahen wir keine Adler. Wir setzten uns an eine ruhige Stelle und beobachteten. Plötzlich flogen mehrere Adler von der Felswand los. Die Adler sind so gut getant an der Felswand, das man sie nur erkennt,wenn man weiß wo sie sitzten. Es war unbeschreiblich zu beobachten wie sie durch die Luft flogen. 

Von dort aus ging es zum Informationszentrum um Informationen über den Vashlovani Nationalpark einzuholen. Mit dem LKW dürfen wir nicht überall hinfahren, da er für einige Straßen zu groß ist.  Wir können bis zu einer Ranger Station fahren. Dort können wir auch übernachten und von dort aus kleine Offroad Touren machen. Wir zahlten Eintritt für den Park und die Übernachtungen im Park. Da wir nicht an die Grenze kommen, mit dem LKW brauchten wir auch kein Permit.  Bevor es dann Richtung Nationalpark ging, stellten wir uns noch 2 Nächte an einen Salzsee bei Dedopliszqaro.  Die ersten km als die Betonierte Straße aufhörte war eine Schlaglochpiste, was sehr unangenehm zum fahren ist. Aber gut wir wollen in den Vashlovani Nationalpark also müssen wir da durch. Die Straße wurde dann zum Glück ab. Kasristskali besser.  Von hier aus öffnete sich auch das Land und man fuhr durch gefühlt endlose weiten. Eine unbeschreiblich wunderschöne Landschaft. Wir sahen auch hier einige Adler und viele Bienenfresser.  Auf der ganzen Strecke begegnete uns nur 1 weiteres Auto. An der Ranger Station angekommen, machten wir uns es gemütlich und genießten die Aussicht auf der einen Seite in den Vaslovani Park auf der anderen Seite die unendliche Weite. In der Ferne konnte man nach Aserbaidschan schauen.  Am nächsten Tag fuhren wir mit dem LKW ein paar Offroad Strecken ab. Zum Glück war alles trocken, bei Regen hätte es hier kein Spaß gemacht mit dem LKW zu fahren. Der Boden ist ein Lehmboden.  Wir verbrachten noch ein paar Nächte in der endlosen Weite. Jonas sah frische Bären Spuren.  Hier begegneten wir auch kaum Auto’s. 

Nach dem Vashlovani NP, war eingentlich der Plan zu den Schlammvulkanen und dem Chachuna NP zu fahren, der auch ganz in der nähe von Dedopliszqaro liegt. Hier für mussten wir ein Permit uns besorgen. War aber kein Problem, nach ein Formalitäten hatten wir das Permit in der Hand.  Leider war die Strecke so schlecht das wir uns nach 10km entschieden wieder zurück zu fahren. Wir fuhren 10km Schlaglochpiste und es wäre noch 30km so weiter gegangen. Jonas sagt immer Schlaglochpiste ist Materialschlacht. Da wir unser Zuhause dabei haben, müssen wir ab und zu überlegen ist uns die Strecke das wert oder nicht.

 

Also ging es wieder zurück. auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher nach Sighnaghi. Sighnaghi ist ein Touristendorf, in dem auch Reisebusse hinfahren. Es war schön durchzulaufen, aber nicht unsere Welt. Wir fuhren zu Grant & Sarah. Ein Australisches Paar das ihren Garten Overlander zur Verfügung stellt. Hier konnten wir Wäsche waschen, es war mal wieder Zeit den LKW abzuschmieren und einige Dinge zu checken. 

Von hier aus geht es noch nach Udabno bevor wir wieder zurück nach Tiblis fahren.

Bevor wir weiter Reisen besichtigen wir noch Tiblis, Tiflis.. die Schreibweise ist unterschiedlich je nach Land und Seite. 

Tiblis ist die Hauptstadt von Georgien. Wir fanden ein relativ ruhigen Stellplatz hinter einer Kirche. Dies ist ein beliebter Platz für Overlander, hier trifft man andere Reisende und kann sich austauschen. 

Bis in die Altstadt sind es ca. 2km. Die wir problemlos laufen können. Für eine Hauptstadt geht es in Tiblis sehr entspannt zu. Wir können uns einen Teil der Stadt ohne Stress und Hektik anschauen. Insbesondere die Seitenstraßen in Tiblis sind sehr schön. Wir trafen auf andere Reisende  wieder und lernten neue Overlander kennen.  Nach 2 Wochen Tiblis fuhren wir aus der Stadt raus, und bereiteten unsere Einreise nach Armnien vor. Hier für müssen wir wieder Versicherung für den LKW online abschließen und und uns noch einmal über die Straßennutzungsgebühr informieren.