LKW Ausbau

2018 - 2023

Wie alles Begann

2017 machten wir beide den LKW Führerschein und machten uns auf die Suche nach dem passenden Fahrgestell. Zu Beginn schränkten wir uns nicht ein was Marke, Modell, Größe etc. anging.

Wir schauten uns unterschiedliche LKW’s an. Haben Testfahrten gemacht mit einem Iveco, Mercedes etc.  Stellten dann jedoch schnell fest, dass es deutliche Unterschiede zwischen den Marken gibt. Bequemlichkeit, Fahrgeräusche…

Nach den ersten Testfahrten grenzten wir unsere Suche ein und suchten speziell nach Mercedes Fahrzeugen. Dies hatte unterschiedliche Gründe.

+ Bequemlichkeit der Sitze

+ Lautstärke während dem fahren in der Fahrerkabine

+ Ersatzteil Versorgung Weltweit (ob das stimmt sehen wir erst unterwegs, war für uns aber ein Punkt für Mercedes)

Ende 2018 war es dann endlich soweit,

wir fanden bei einem Händler in der Nähe von Freiburg unseren LKW.

Er kommt von einer freiwilligen Feuerwehr, hat wenig Kilometer, TOP gepflegt, wurde immer alles gewartet, lässt sich super fahren und entspricht genau unseren Vorstellungen.

Es war eine Feuerwehr mit Doppelkabine. Da wir hinten keinen großen Überstand wollten musste die Kabine gekürzt werden.

Der Händler vermittelte uns an eine Werkstatt, die uns zu einem fairen Preis die Kabine kürzte und uns einen Zwischenrahmen baute.

Schweißen können wir beide nicht.

Den Kabinenausbau werden wir selbst machen.

 

Beim Zwischenrahmen entschieden wir uns für einen 3 Punkt gelagerten. Wieso?

Hier erzählt dir auch jeder was anderes, der eine sagt 3 Punkt gelagerte Koffer sind die besten, ein anderer erzählt dir 4 Punkt gelagerte Koffer sind die besten, ein wieder anderer sagt du kannst die Grund Lagerung nehmen…

Hier muss jeder auf sein Bauchgefühl nach seinen eigenen Bedürfnissen entscheiden.

Bis jetzt sind wir sehr zufrieden mit der Lagerung, und auch im Gelände hat sich die 3 Punktlagerung für uns bewährt.

 

Während der LKW in der Werkstatt war, um die Kabine zu kürzen und den Zwischenrahmen zu bauen, gingen wir auf die Suche nach einer passenden Kabine.

Wir stellten uns dies einfacher vor als es war, am Anfang waren wir Überzeugt, dass wir einen Zeppelin FM2 Shelter kaufen möchten. Mussten jedoch sehr schnell feststellen, das diese sehr teuer sind und aktuell kaum zu bekommen sind. Selbst beim mietbieten direkt bei VEBEG etc. kein Chance gehabt. Also schauten wir uns allgemein nach Wechselbrückenkoffer um.

 

Nach langem Suchen entdeckten wir dann einen alten Getränkekoffer. Die meisten Koffer die wir anschauten waren ziemlich fertig, haben von den Maßen nicht gepasst, viel zu teuer für uns oder viel zu weit weg.

Dieser hat die perfekten Maße für uns, nicht zu groß, nicht zu klein. Im ersten Moment war er etwas höher wie wir uns zuerst überlegt hatten. Aber es hat auch Vorteile überall Stehöhe :).

Jetzt mussten wir nur noch einen Transport organisieren der uns den Koffer liefert. War gar nicht so einfach da was günstiges zu finden. Aber nach einigen Telefonaten / Emails habe wir auch hier eine Spedition gefunden.

 

Dann war es soweit. Der Koffer kam an.

Die Arbeit beginnt

1. Zurück bauen, wir

beginnen ganz von vorne

2. eigentlich wollten wir gar nicht soweit zurück bauen. Wir wollten die Wände am Koffer dran lassen. Mussten jedoch feststellen, dass diese in einem schlechteren Zustand waren als wir dachten.

3. also schleifen, schleifen, schleifen, Tage lang. Was für eine Sauerei 🙂

Danach gings ans Ausbessern, Abdichten. und Grundieren.

Nun war es soweit wir konnten unseren LKW Überführen und den Koffer auf den LKW schrauben. Was für ein Aufregender Moment.

Weiter geht die Arbeit

Boden und Wände kommen an den Koffer.

Wir haben uns bewusst für Holz entschieden.

Holz ist für uns ein wunderbarer Werkstoff mit dem man sehr viele Möglichkeiten hat.

Mit Blech, Stahl, GFK etc. haben wir keine Vorerfahrung und auch nicht das passende Werkzeug dafür.

 

Nachdem der Boden und die Wände drin sind, mussten wir überlegen wo und welche Fenster wir einbauen. Wir entschieden uns für: 2 Dachfenster, 1 Fenster in der Küche, 1 Fenster beim Bett und 1 Fenster bei der Sitzecke.

Bevor es dann an die Isolierung ging, machten wir die Ausschnitte für die Fenster, die Tür und den Durchstieg. Es war schon ein komisches Gefühl in die Wände direkt wieder ein Loch zu sägen.

Als dies alles gemacht war, kam die Isolierung von Boden, Decke und Wänden. Hier arbeiteten wir mit Armaflex und XPS-Platten.

 

 

Den größten Teil der Elektrik von der Feuerwehr brauchen wir nicht. Also mussten alle unnötigen Kabel weichen. Dies war gar nicht so einfach, bloß keinen Fehler machen sonst wird’s schwierig mit der Fehlersuche. Da kam einiges zusammen 🙂

Im Innenbereich war es nun soweit die Innendecke und die Innenwände einzubauen.

Wir entschieden uns für Birke – Multiplexplatten. Birke ist von der Holzmaserung wunderschön.

Außen ging es weiter zuerst mit grundieren und danach kam die Außenfarbe drauf. Wir einigten uns für einen dezenten Sandton.

Los geht’s mit dem Innenausbau. Wir starteten mit dem Bett und parallel mit dem Badezimmer. Wir mussten im Voraus genau überlegen wo wir was gerne hätten und wie groß was sein sollte.

Alles wurde aufeinander abgestimmt. Wir holten uns Ideen und Anregungen im Internet, von Bildern, bei Freunden, bei Treffen etc..

Mussten immer wieder überlegen, ist das Ganze auch Gelände geeignet, passt alles zusammen, Was möchten wir in der Eckbank verstauen, wo kommt was hin, was für Materialien verwenden wir Fragen, Fragen, Fragen????

Die Organisation, Vorbereitungen und Überlegungen kosteten uns mehr Zeit wie das bauen.

So sieht es aus wenn wir arbeiten :). Geordnetes Chaos

Nun gehts so langsam an die Details.

Kleiderschrank, Toilette/Dusche bauen, Küchenregal. Spüle und Herd einbauen etc.

Auch die kleinen Details dürfen nicht fehlen.

Wie die Verkleidungen beziehen, das Fahrerhaus verschönern, alles wohnlich und gemütlich zu machen.

Hier ein ganz großes Dankeschön an unsere Familie: Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde. Jeder hat uns geholfen. Vor Ort im Hintergrund, beim nähen. All unsere Wünsche wurden umgesetzt. VIELEN VIELEN DANK hier noch einmal an ALLE.

Größere Reifen.

Die Reifen die auf dem LKW waren, waren zum einen zu klein zum anderen eine Reifengröße die nicht mehr gängig ist. Deswegen sind wir auf größere Reifen umgestiegen. Und haben uns für eine Reifengröße entschieden die Weltweit verfügbar ist 385/65 R 22.5.

Zuhause bastelten wir den Durchstieg (Faltenbalg). Eine Verbindung zwischen Kabine und Führerhaus.  Da alles was auf dem Markt verfügbar ist viel zu teuer für uns war, entschieden wir uns den Faltenbalg mit Hilfe von Neoprenstoff selbst zu bauen.

 

 

 

Wasserversorgung und Strom muss auch noch eingebaut werden.

Beim Wasser bauten wir 2x 105l Wassertanks ein, Platz für einen dritten Kanister wäre noch verfügbar. Wir bauten ein Wasserfiltersystem ein, damit wir Wasser unterwegs auch mal von Bächen, Quellen, Seen tanken können. Aktuell tanken wir meist Grundwasser, was super funktioniert.

Bei den Batterien entschieden wir uns für Gel Batterien. Lifepo4 Batterien sind uns aktuell noch zu teuer und wir hörten, dass da sehr viel Technik dahinter steckt. Wir wollen so wenig Technik wie möglich. Gel Batterien bekommt man Weltweit und sind jederzeit ohne Probleme austauschbar. Außerdem noch bezahlbar.

Bei den Solarzellen entschieden wir uns für 4 Solarzellen. Das sind insgesamt 780wp Solar. Damit kommen wir auch gut zurecht, selbst an bewölkten Tagen.

Standheizung, Warmwasserboiler, Herd laufen mit Gas und brauchen nur einen geringen Anlaufstrom.  Strom brauchen wir eigentlich nur für Licht, Handyladen, Laptopladen, Kühlschrank.  Nur für Kleinigkeiten.

 

Einbau des Herzstücks in den LKW. Mein (Ann) großer Traum. Ein Holzofen.

Nichts geht im Winter über Holzwärme und die Gemütlichkeit wenn es draußen kalt ist und drinnen brennt der Ofen =)

Da wir alles aus Holz haben, haben wir natürlich Rücksprache mit einem Kaminbauer gehalten wie wir das Ofenrohr verbauen müssen.  Eine weitere Schwierigkeit ist, dass das Kaminrohr am Fahrzeug ja abnehmbar sein muss.

Aber wir haben es hinbekommen.  Und sind sehr happy darüber :), das ist unser Herzstück.

 

Und zum Schluss gings natürlich noch an Details.

Wie Bilder, Vorhänge, Staufächer, Deko etc… Dinge die den LKW zum eigenen Zuhause machen.

Und jeder der auch so ein Projekt baut. der Weiß: Fertig ist man nie, es gibt immer wieder neue Ideen, neue Anregungen, Dinge die Ausgebessert werden müssen.