Wir sind in Bosnien angekommen. 🙂 Unser erstes Zielland.

Da Bosnien nicht zur EU gehört, waren unsere ersten Aufgaben etwas Geld abzuheben und eine Simkarte zu besorgen.

Geld abheben, war überhaupt kein Problem. Wir hielten an einer Tankstelle und fragten nach einer Simkarte für Mobile Daten. Er gab uns eine mit 3GB die 3 Tage gültig war. Wir versuchten ihm zu erklären, das wir länger hier bleiben möchten und ob es nicht noch eine gibt mit mehr GB und längere Gültigkeit.  Er meinte dafür müssten wir in die Stadt. Da wir aber in Velika Kladusa sind, die erste Stadt nach der Grenze beschlossen wir noch ein paar Kilometer weiter zu fahren und dort nach einer Simkarte fragen. Den LKW wollten wir hier nicht am Rande der Stadt abstellen und hinein laufen. Also beschlossen wir das wir Richtung Una Nationalpark fahren. In der nächst größeren Stadt hielten wir an einem Kiosk laden, Sie erklärte uns das es in Bosnien unterschiede bei den Simkarten zwischen Touristen und Einheimischen gibt. Sie verkaufte uns nur die Simkarte für Touristen. Wir entschieden uns für 30GB, 30 Tage für 40KM (gute 20€). 

Unser erstes Ziel UNA Nationalpark.  Wir entschieden uns auf einen Stellplatz zu fahren der ca. 2km vor dem Nationalpark ist. Hier wurden wir sehr herzlich empfangen. Hatten etwas bedenken mit dem LKW über den schmalen Holzsteg zu fahren der auf dem Grundstück war, aber der Besitzer meinte kein Problem, ihr könnt auf die Wiese fahren. Jonas meint okay, wenn er sagt das geht dann machen wir das. Na ja beim überfahren des Stegs ist ein Teil eingebrochen, da das Holz sehr morsch war und der LKW doch ziemlich schwer. (leider haben wir davon kein Bild gemacht). Den Besitzer hat es auch nicht gestört.

Wir parkten den LKW ein nahmen die Fahrräder und fuhren zum Nationalpark bzw. den Strbacki Buk Wassserfällen. 

25m hohe Wasserfälle und da März ist, ist kaum etwas los. Es herrscht Sonnenschein und 20 Grad. Wir genossen die Zeit dort. Sahen eine Hornnatter, große Kröten, ganz viele Schmetterlinge und Eidechsen. Das Blau des Flusses beindruckte uns, stellten später jedoch fest das in fast ganz Bosnien die Flüsse dieses wunderbare Blau haben. 

Als wir mit den Fahrrädern zurück zum Stellplatz kamen, meinte der Besitzer wir sollten doch uns zu ihm, seiner Frau und seinem Vater setzten und ein Kaffee mit ihnen trinken. Bei einem Kaffee blieb es nicht, wir bekamen noch ein Glas selbstgemachten Saft und einen Pflaumenschnaps. Irgendwann meinte er seine Frau könnte für uns kochen, wir lehnten dankend ab, dann verschwand er kurz und kam mit 3 Tüten Gemüse (Gemüse aus dem eigenen Garten) und meinte wir sollen das doch bitte mitnehmen und heute abend zubereiten.  Was für eine Gastfreundschaft. Da es am Abend noch sehr kalt wird, machte der Besitzer uns vor dem LKW, am Fluss ein Lagerfeuer an 🙂

Vom UNA Nationalpark fuhren wir über Landstraßen Richtung Banja Luka. Die Menschen sind hier sind alle sehr freundlich und grüßen und sind entspannt wenn man mit dem LKW mal nicht ganz so schnell fährt. Von Banja Luka gehts weiter über Jajce nach Mostar.

Hier hatten wir auch das erste mal immer wieder überlegt ob wir mit dem LKW durch die Tunnel passen und nicht zu hoch sind. Bei dem ein oder anderen Tunnel hieß es am Rande 3,50m hoch. Das war schon knapp. Aber wir haben es geschafft.

Da in Mostar die Straßen sehr eng sind, beschlossen wir außerhalb auf einen Stellplatz, in Blagaj, zu gehen und mit dem öffentlichen Bus in die Stadt zu fahren.

Auch hier erleben wir eine unbeschreibliche Gastfreundschaft.  Wir wurden mit Plätzchen und selbst gemachten Saft begrüßt. Wir stehen hier 3 Tage. Jeden Tag bekommen wir 2 Gläser Saft und morgens zwischen 9 und halb 10 klopft es an der Tür und wir bekommen warme Bosnische Frühstückskrapfen gebracht.

Da wir hier mehrere Tage stehen, besichtigten wir 1 Tag Mostar, unternahmen eine kleine Wanderung zu einer alten Ruine, schauten uns die Quelle und die bekannte Mosche (Dervish House) an.

In Mostar sieht man immer noch sehr stark die Spuren vom Krieg.

Von Mostar ging es weiter nach Trebinje. In Trebinje waren wir auch das erste und das letzte mal essen in Bosnien. Jonas bekam ein sehr lecker Pizza und ich ein Herzogwenisches Steak mit Kartoffeln. Am Abend saßen wir noch in eine Irish Pub und freuten uns eigentlich auf gutes Irish’s Bier, leider gab es nur Carlsberg und Tubourg zur Auswahl.

Von Trebinje wollten wir eigentlich nur knapp 16km zum nächsten Stellplatz fahren. Dieses war jedoch mit dem LKW nicht erreichbar. Also fuhren wir weiter auf einer engen Bundesstraße. Hier passierte es, es kam ein Sattelzug entgegen auf einem Stück wo es ziemlich eng war und wir kollidierten mit den Spiegeln.  Zum Glück nur mit den Spiegeln. Der Spiegel ist kaputt. Der andere LKW Fahrer fuhr einfach weiter ohne anzuhalten ihn hat es gar nicht interessiert.

Wir fuhren in die nächste Stadt zur nächsten Werkstatt und kauften erst einmal einen neuen Spiegel. Was zum Glück kein Problem war, er hatte den passenden vorrätig. Danach ging es zu einem Picknickplatz an einen See.  Der Ausblick war wunderschön, da wir aber auf knapp 1000m Höhe waren und es doch erst Ende März ist wurde es Abends/Nachts noch sehr kalt. Bevor wir nach Montenegro fahren wollen wir noch 1-2 Tage in Bosnien bleiben. Müssen auch noch unseren Alkohlvorrat etwas verkleinern. Nach Montenegro dürfen wir nur 2l Bier pro Person mitnehmen. Für uns nicht ganz einfach :). Wer uns kennt der weiß eins, bei uns geht das Bier eigentlich nie aus.

Also fuhren wir durch den Sutjeska Nationalpark in Richtung Foca. Auf dem weg waren wir auf der Suche nach einem passenden Stellpatz wo wir 2 Nächte stehen können. Jonas fuhr eine Seitenstraße entlang, wo er eigentlich nur wenden wollte. Plötzlich winkte uns ein junger Mann zu. Wir hielten an, er fragte woher wir kommen, was wir vorhaben etc. kleiner Smaltalk auf Englisch. Dann erzählte er, das er und sein Vater ein Kamp ca 2 km von Foca entfernt haben. Ofiziell haben sie noch nicht auf, das lohnt sich um die Jahreszeit noch nicht. Sie sind gerade in den Vorbereitungen für die kommende Saison. Wenn wir möchten können wir aber bei dem Kamp für 2 Nächte stehen. Wir waren sofort begeistert, da wir auch solangsam mal Wäsche waschen sollten. Filip meinte wir können zu dem Kamp fahren sein Vater ist vor Ort er gibt ihm bescheid das wir kommen. Als wir dort ankamen, meinte sein Vater zuerst sie haben noch geschlossen. Wir erklärten kurz das Filip zu uns gesagt er wir könnten hier stehen. Nach einem kurzen Telefonat winkte er uns durch und wir konnten hier 2 entspannte Tage verbringen. Am Abend erfuhren wir von Filip noch das sie jetzt übers Wochenende unterwegs sind und wir das Kamp „für uns haben“. Vielen Dank Filip das wir hier stehen konnten.  Morgen den 02.04.23 geht’s dann über die Grenze nach Montenegro.